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Immer funktional. Immer ästhetisch.
Die Finstral-Gründer erzählen im Interview die 50-jährige Erfolgsgeschichte ihres Südtiroler Familienunternehmens.
Immer funktional. Immer ästhetisch.
Heute ziehen wir die Vorhänge auf, denn wir möchten wissen: Wer sind die Köpfe dahinter? Sechs Mitglieder der Südtiroler Unternehmerfamilie Oberrauch arbeiten in Führungspositionen, mit drei von ihnen haben wir gesprochen: Hans Oberrauch (77), der Finstral 1969 mit seinem Kompagnon Max Lintner gründete – und bis heute die Entwicklung neuer Produkte prägt. Luis Oberrauch (62), der 1976 von seinem Bruder Hans in die Firma geholt wurde und in der Geschäftsleitung für die Division Italien und den Verkauf zuständig ist. Und schließlich Joachim Oberrauch (42), der seinem Vater Hans in die Geschäftsleitung gefolgt und für die Division Deutschland und das Marketing verantwortlich ist.

Interview: Barbara Teichelmann, Stefan Sippell
HO: Hans Oberrauch LO: Luis Oberrauch JO: Joachim Oberrauch

Zwei Generationen Oberrauch an einem Tisch. Wir treffen uns in der Finstral-Zentrale in Unterinn, einem kleinen Ort, fast noch ein Dorf, oberhalb von Bozen. Die Fenster im Besprechungsraum sind eindrucksvoll groß – durch sie glüht im Abendrot prachtvoll das Felsmassiv des Schlern herüber. Die Stimmung ist entspannt, alle drei Oberrauchs scheinen sich auf das Gespräch zu freuen … und gleichzeitig gespannt zu sein auf die Antworten, die Sohn und Bruder, Neffe, Vater und Onkel wohl geben werden. Während wir sprechen, wird es immer dunkler – bis schließlich das Glas seine Transparenz zu verlieren scheint und sich in einen Spiegel verwandelt.

Wie alles begann – oder: „Funktion und Ästhetik“

Seit fast 50 Jahren ist Finstral mit Kunststoff-Fenstern erfolgreich. Wie kam es eigentlich zum Namen Finstral?HO: Als Tischler habe ich damals beobachtet, wie sich das Möbeldesign entwickelt und war besonders von den finnischen Möbeln begeistert. Dieses außergewöhnliche Zusammenspiel von Funktion und Ästhetik hat mir immer schon zugesagt, und diesen Anspruch wollte ich mir als Beispiel nehmen. Die Möbelstücke hatten oft Namen mit „Finn“. Dazu dann der Strahl, denn durch ein Fenster kommen Sonnenstrahlen … außerdem heißt Fenster auf Italienisch „finestra“! Dann war’s keine große Sache mehr.

JO: Ach was. Finnland. Das wusste ich gar nicht.

LO: Interessanterweise hat man den Firmennamen für kurze Zeit nicht so geschrieben wie jetzt, sondern mit einem stummen „H“. Wirklich wie Strahl. Ich glaube, ein, zwei Jahre lang.

HO: Nicht einmal. Kürzer. Nur ein Jahr.

Und wieso Fenster?HO: Wir waren Bau- und vor allem Möbeltischler, eine Schreinerei mit sieben Mitarbeitern. Fenster haben wir damals auch schon gemacht, aber aus Holz und in bescheidenem Umfang. 1968 sind wir zum ersten Mal auf Kunststoff-Fenster aufmerksam geworden …

LO: … über Inserate in deutschen Illustrierten. Die Hoechst [1] hat viel Werbung gemacht für einen neuen Rohstoff: schlagfestes Hart-PVC [1]. Ideal für Fenster. Damals wie heute.

Wenn man vorher so viel mit dem Material Holz arbeitet, liegt es ja nicht unbedingt nahe, im PVC die Zukunft zu sehen …LO: Das Vertrauen in die Hoechst war groß in dieser Zeit. Was die gemacht haben, war geradezu heilig. Deshalb waren wir uns sicher, dass man mit PVC etwas machen kann.

HO: Wobei die ersten drei Jahre wirklich schwierig waren. Wir haben zu Beginn noch fast zur Gänze die Halbzeuge [2] aus Deutschland bezogen, also die Profile [2], die Beschläge und so weiter. Aber die italienische Lira wurde damals so schnell entwertet …

LO: Man hat einen Preis für ein Fenster ausgemacht, und schon während der Produktion wurde für uns alles immer teurer, so dass wir das Fenster am Ende ohne Gewinn verkauft haben, wenn nicht sogar mit Verlust.

HO: 1972 haben wir uns dazu entschlossen, eigene Systeme zu entwickeln und die Profile von einer italienischen Firma extrudieren zu lassen …

JO: … bis 1980, als wir auch diesen Produktionsschritt zu uns geholt haben.

HO: Und auf einmal haben wir Geld verdient, weil wir nicht mehr so stark von Importen aus Deutschland abhängig waren.

LO: Weiter bergauf ging es auch durch den Einstieg der ersten deutschen Händlergruppe Mitte der 1970er-Jahre. Die war durch Finstral-Werbung auf uns aufmerksam geworden, die wir in lokalen Zeitungen geschaltet hatten.

HO: Auch in Deutschland hatten die Händler beobachtet, dass Kunststoff im Kommen ist. Nachdem sie bereits gute Geschäfte mit italienischen Aluminiumfenster-Herstellern gemacht hatten, haben die natürlich angenommen, dass das mit Kunststoff auch geht. War ja auch so. Dieser Einstieg hat uns ins Wachstum und in die Euphorie getrieben.

Herr Oberrauch, haben Sie in diesen Jahren Ihren jüngeren Bruder Luis zum Mitmachen überredet?HO: Genau. Halb ging er hin, halb zog‘s ihn hin (lacht).

LO: Es brauchte Leute, die mitmachen. Es war einfach viel zu tun in der Zeit.

HO: Und die ganze Unternehmung war ja ein Familienthema. Auch wer damals noch nicht aktiv mitgearbeitet hat, der hat sozusagen doch positiv mitbeobachtet.

Firmenphilosophie – oder: „Zum Nutzen der Kunden“

Hat Finstral eine Firmenphilosophie? Sie haben Funktion und Ästhetik angesprochen …LO: Das kann man als Produktphilosophie bezeichnen. Aber Firmenphilosophie ...

HO: Mich hat schon immer der Kundennutzen beschäftigt. Diese Haltung kann man schon als Philosophie bezeichnen. Im Möbelbereich war’s natürlich mehr das Design. Bei den Fenstern geht es schon auch um Design, aber doch vor allem um die Funktion. Die müssen ja auch dem Wetter standhalten, insofern sind die Ansprüche viel größer. Bis heute denke ich immer, wie könnte man was verbessern zum Nutzen der Kunden – natürlich auch, damit man es verkaufen kann. Klar.

LO: Und dann ist es uns einfach wichtig, dass wir das, was wir tun, auch richtig tun. Dass wir die Sachen im Interesse des Kunden richtig machen. Dass der Kunde bekommt, was er sich von uns – zu Recht – erwartet.

HO: Also immer glaubwürdig bleiben. Und nicht groß daherreden und dann nicht halten, was man verspricht.

LO: Das war wahrscheinlich der Grund, warum wir im Laufe der Jahre die komplette Wertschöpfungskette selbst in die Hand genommen haben – von der Bearbeitung des PVC-Granulats über die Isolierglasproduktion bis zur Montage. Außer uns macht das eigentlich niemand. Aber wenn alles aus einer Hand kommt, dann liegt die Verantwortung bei uns. Das ist Chance und Verpflichtung zugleich.

JO: Alles aus einer und vieles aus eigener Hand … das kann man auch als Philosophie bezeichnen, die ins Unternehmen hinein wirkt. Wir wollen zum Beispiel, dass es bei Finstral Berufs-Chancen gibt für die Menschen hier in der Region.

LO: Es gibt tatsächlich viele Beispiele von Mitarbeitern, die mit einfachen Aufgaben im Unternehmen begonnen haben – und jetzt ganz wichtige Führungskräfte sind.

Familienunternehmen – oder: „Weil uns das im Blut liegt“

Das heißt, Sie fühlen sich auch Ihrer Heimat verpflichtet. Der Unternehmenssitz ist ja auch nach wie vor in Unterinn am Ritten.HO: Ja, das ist uns wichtig.

LO: Gleichzeitig waren wir unter den ersten Südtiroler Unternehmen, die geographisch expandiert [3] haben und dann auch ins Ausland gegangen sind.

Aber das Herz schlägt noch hier, wo die Finstral-Zentrale ist?JO: Das ist so, nicht nur für mich, sondern auch für unsere Mitarbeiter. Sicher auch, weil wir vom Charakter her ein Familienunternehmen bleiben wollen.

Was ist daran so wichtig für Sie?LO: Dass wir die Struktur und Kultur einer funktionierenden Familie auf das ganze Unternehmen übertragen. Wir haben flache Hierarchien, treffen schnelle Entscheidungen, arbeiten auf unkomplizierte Weise miteinander, sind alle tief im Thema. Nicht weil das als moderner Führungsstil gilt, sondern weil uns das bei Finstral sozusagen im Blut liegt.

Heißt das, dass Sie mit Ihren Verwandten im Unternehmen nicht anders umgehen als mit den übrigen Mitarbeitern?JO: Wenn überhaupt, dann ein bisschen strenger (lacht). Nein, wir machen da keinen Unterschied.

LO: Ich habe letztens darüber gestaunt, wie viele Mitarbeiter schon über 20 oder sogar 30 Jahre bei uns sind. Das ist sicher auch Ausdruck davon, dass wir anständig, kollegial, respektvoll und ordentlich miteinander umgehen. Harte, aber sachliche Konfrontation gehört selbstverständlich dazu.

JO: Wir versuchen immer, sehr lösungsorientiert zu denken. Und auch so zu diskutieren.

Kunststoff – oder: „Es ist das ideale Material für ein Fenster“

Sie haben geschildert, wie Sie 1968 auf das Material Kunststoff aufmerksam wurden. Was fasziniert Sie daran?HO: Schlagfestes PVC ist ein Produkt, das effektiv hält, was es verspricht. Sei es in der Witterungsbeständigkeit, sei es in den Funktionen. Und für Ästhetik haben wir uns auch immer interessiert – Kunststoff lässt zu, dass man schöne Fenster macht. Dann die Schraubfestigkeit, die Schweißfestigkeit, die Dichtigkeit der Fenster, die Dämmung. Es gibt wirklich sehr viel Positives.

LO: Es ist das ideale Material für ein Fenster.

HO: Gegen Kunststoff spricht eigentlich nur das Emotionale. Es gibt Leute, die haben die Holzemotion und es gibt Leute, die haben die Emotion fürs Aluminium. Und dann gibt’s welche, die sich für Stahl begeistern. Das sind die Hauptmaterialien, die eingesetzt werden im Fensterbau. Wenn einer unbedingt Holz will, dann will er Holz … da kann man dann nicht viel sagen. Aber von der Funktion, von der Dauerhaftigkeit, von der Wertbeständigkeit her, da sind wir uns immer noch sicher, dass wir nicht zu viel versprochen haben. Kunststoff [4] ist ein überzeugendes, ein nachhaltiges Produkt.

JO: Und deswegen sind wir uns sicher, dass auch bei der Verwendung von anderen Materialien im Kern doch immer Kunststoff stecken muss.
Joachim Oberrauch
Joachim Oberrauch
Hans, Luis und Joachim Oberrauch
Finstral-Führungstreffen in der hochmodernen Wintergarten-Produktionshalle. Von links nach rechts: Luis Oberrauch (Vizepräsident des Verwaltungsrats), Joachim Oberrauch (Mitglied des Verwaltungsrats), Hans Oberrauch (Präsident des Verwaltungsrats).
Finstral-Entwicklungen – oder: „Eine gewisse Hartnäckigkeit braucht es schon“

Finstral steht dafür, die Branche immer wieder mit neuen Entwicklungen vorangebracht zu haben. Was waren die wichtigsten Innovationen der Firmengeschichte?HO: Das Profilsystem 200, das wir 1979 auf den Markt gebracht haben. Das ist heute noch die Basis für das Beste.

LO: Und die Oberflächen. Die geprägten Oberflächen [5], die sind ein Markenzeichen von Finstral. In den 1980er-Jahren waren Holzstrukturoberflächen gefragt. Zu Beginn haben wir ein System mit Holzfolie auf Lizenz verarbeitet. Dann haben wir aber selbst experimentiert und neue Verfahren entwickelt. Wir sind einfach ohne Folie direkt auf den Kunststoff gegangen – und heraus kam eine super Oberfläche. Das war etwas komplett Neues, das hat niemand so gemacht, und der Markt hat es sehr schnell und gut aufgenommen.

HO: Gute Verkäufer und Händler suchen nach etwas, das sich differenziert, womit sie sich bei ihren Kunden abheben können. Und dabei muss es dann nicht nur um den Preis gehen.

JO: Unser Alleinstellungsmerkmal bei den Oberflächen – damit gelingt es uns, am Markt erfolgreich zu sein.

HO: Wir haben immer versucht, Techniken weiterzuentwickeln, damit man mehr aus dem Ganzen machen kann. Das geht nur durch Probieren und nochmals Probieren … bis es klappt. Eine gewisse Hartnäckigkeit dafür braucht es schon. Da steckt viel Arbeit dahinter, aber es hat uns auch immer wieder neue Wege eröffnet. Zum Glück haben unsere Mitarbeiter eigentlich immer Interesse für neue Sachen.

Zurück zu den großen Innovationen von Finstral: das System 200, dann die Oberflächen – und was noch?JO: 2001 haben wir damit angefangen, unsere Fenster zu verkleben [6] und nicht zu verklotzen. Auf diese Weise sind extrem schlanke Profilansichten realisierbar …

HO: … und die Bedienung des Fensters wird leichter. Öffnen, Schließen: Alles fühlt sich viel hochwertiger an. Und funktioniert auf lange Dauer.

LO: Und dann natürlich unser Fenstersystem FIN-Project! [7] Damit haben wir den modularen Fensterrahmenaufbau eingeführt. Das heißt, wir unterteilen jeden Rahmen in drei Ebenen: äußere Ebene, Kern und innere Ebene. Der Kern übernimmt die Funktionen der Dämmung, Dichtigkeit, hier sitzen Beschläge und das Isolierglas. Die äußere und innere Ebene sind für die Optik zuständig, sie können in verschiedenen Materialien und Farben ausgeführt werden, zum Beispiel in verschiedenen Aluminiumvarianten. So lässt sich nahezu jedes Wunsch-Fenster kombinieren.

JO: Nicht zu vergessen: Mit unserem neuen Glas-Härteofen und den Glasbearbeitungsanlagen, die wir 2014 in unserem Werk in Scurelle eingerichtet haben, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, das Glas von Anfang an in die Entwicklung mit einzubeziehen. Das Ergebnis zeigt sich bei unserer Designlinie Cristal, die eine neue Optik von Finstral-Fenstern ermöglicht: Das Glas verdeckt völlig den Rahmen.

LO: Sieht wirklich sehr modern und leicht aus. Und ist dabei mit allen Funktionen ausgestattet, die uns und den Kunden wichtig sind.

Was hat Sie im Vertrieb entscheidend vorangebracht?JO: Die Marktbearbeitung. Wir haben Mitte der 1980er-Jahre damit angefangen, uns weitere Märkte zu erschließen: Nach Deutschland waren das Frankreich, Holland, Spanien und andere.

LO: Wir hatten ja eigentlich nicht die besten Voraussetzungen dafür, in diese Märkte hinauszugehen, denn viel Erfahrung hatten wir nicht. Sprachlich und kulturell war das schon ein Abenteuer, einfach nach Frankreich zu gehen. Aber es ist gut gegangen und im Nachhinein kann man sagen, das waren gute Zeiten.

HO: Schöne Reisen. Schöne Reisen (lacht).

Kundenanspruch – oder: „Es muss gut aussehen, aber es muss auch 40 Jahre halten“

Wie haben sich denn die Ansprüche, die der Kunde an ein Fenster stellt, im Laufe der Jahre verändert?LO: Unsere Kunden wollen mehr Auswahl haben … vom Design her, von der Ausstattung … Außerdem haben sich bestimmte Anforderungen geändert, heute ist der Anspruch an Wärmedämmung anders. Auch Sicherheit ist heute ein größeres Thema. Und die Ästhetik hat sich geändert, die ändert sich im Moment recht stark.

In welcher Hinsicht?JO: Immer weniger Rahmen, immer weniger sichtbar, am liebsten nur Mauer und Glas, das ist im Moment ganz deutlich spürbar bei den Architekten. Schmal, filigran und eben doch die perfekte Technik. Man verzichtet deswegen nicht auf Funktion.

Ist das etwas, dass Sie als Fensterbauer auch stört … dass die Kunden, die Architekten immer weniger Rahmen am Fenster wollen?LO: Der Rahmen muss natürlich trotzdem da sein, weil man ja die Funktion braucht. Es muss gut aussehen, aber es muss auch 40 Jahre halten. Da fühlen wir uns dem Kunden verpflichtet.

JO: Ein anderer Punkt ist die Sicherheit.

LO: Sicherheit bei gleichzeitig gutem Design.

HO: Und guter Dämmung.

LO: Bei einem Mitarbeiter gab es einmal einen Einbruchsversuch, aber zum Glück hatte der moderne Finstral-Fenster, da ist der Einbrecher nicht hineingekommen. Das Thema ist einfach präsent, Einbruch, das Angstgefühl. Gleichzeitig möchte der Kunde aber nicht auf gutes Design verzichten. Das bleibt wichtig für uns Fensterbauer.

HO: Was auch an Bedeutung gewonnen hat, ist die Montage. Das hat man früher nicht so gesehen, aber der Einbau ist wirklich sehr, sehr wichtig. Das muss man beherrschen.

JO: Deshalb haben wir in den letzten Jahren die Montage [8] zu einem Hauptthema gemacht. Denn dort sind wir in Kontakt mit dem Kunden, das ist die letzte Phase der Kette, erst dort darf unsere Arbeit enden. Neben dem perfekten Einbau zählen da auch so einfache Dinge wie das Saubermachen beim Kunden nach getaner Arbeit. Deshalb haben wir im Direktverkauf und für Finstral-Fachhändler eine konsequente Qualitätssicherung für die Montage eingeführt.
Luis Oberrauch
„Und dann ist es uns einfach wichtig, dass wir das, was wir tun, auch richtig tun. Dass wir die Sachen im Interesse des Kunden richtig machen. Dass der Kunde bekommt, was er sich von uns – zu Recht – erwartet.“
Tipps für Häuslebauer – oder: „Finstral, Finstral, Finstral“

Haben Sie drei schnelle Tipps für jemanden, der sich ein Haus baut und vor der Entscheidung steht: „Welche Fenster sind die besten für mich?“LO: Die drei wichtigsten Tipps für eine Immobilie sind ja: Lage, Lage, Lage. Dann sind die drei besten Tipps für gute Fenster: Finstral, Finstral, Finstral (lacht).

HO: Ich würd’ sagen, eine Kunststoff-Aluminium-Kombination, das ist für einen Häuslebauer eine sehr gute Wahl. Da werden alle Anforderungen abgedeckt.

JO: Nicht zu kleine Fenster, groß genug …

HO: Und schmale Profile. Die haben eine positive Wirkung auf das Wohngefühl. Fenster mit breiten Rahmen wirken schwer und machen damit den Raum schwer. Wenn sie schlank sind, wird der Raum leichter.

LO: Ich bin aber auch der Meinung, dass man es mit Fensterflächen nicht übertreiben darf. Glas ist ein faszinierendes Material; was Glas leistet, ist im Prinzip enorm. Aber es braucht ja auch Mauern und Materialien, die Wärme speichern können.

Der Blick aus dem Fenster – oder: „Wo man sich frei fühlt“

Wie wichtig ist denn für Sie der Blick, den man durch ein Fenster hat? Beeinflusst Sie das – auch bei der Arbeit?HO: Wenn ich in einem Hotel übernachte, dann gehe ich immer als Erstes ans Fenster. Und freue mich, wenn ich eine schöne Landschaft oder ein stimmungsvolles Stadtbild sehe. Wenn ich auf einen dunklen oder ungepflegten Innenhof blicke, dann fühle ich mich nicht mehr wohl. Ich kann zwar die Vorhänge vorziehen, aber der deprimierende Eindruck bleibt.

LO: Ich glaube schon, dass eine gute Umgebung beim Arbeiten hilft. Wenn man wirklich was sieht, wo man sich frei fühlt.

HO: Und die Kommunikation, die übers Fenster passiert, ist ja auch nicht unwichtig. Früher hat man’s ja noch mehr praktiziert als heute.

Gibt’s das bayerische „Fensterln“ auch in Südtirol? Die Männer, die eine Leiter ans Fenster der Angebeteten schieben und hinaufklettern …LO: Nicht mehr. Heute gehen die alle direkt bei der Tür hinein.

JO: Oder nur noch Facebook (lacht).

Leidenschaft Fensterbau – oder: „Eigentlich schau’ ich immer“

Wie ist es, wenn Sie unterwegs sind und durch eine Stadt laufen, schauen Sie auf die Fenster? Oder können Sie die auch mal ausblenden?JO: Oft. Viel. Eigentlich schau’ ich immer.

LO: Meine Frau sagt, du hast immer den Kopf oben.

HO: Das ist mir auch nachgesagt worden. Aber es ist halt schon von der Verkehrssicherheit her gefährlich (lacht).

LO: Wenn man in einer großen Stadt ist … mit alten Gebäuden und tausenden Fenstern: Da frage ich mich, wer hat die alle gemacht damals? Man beobachtet und schaut und lernt: Die Fenster in diesem Land sehen also so aus und werden so eingebaut. Unsere Aufgabe ist nicht nur, das Unternehmen zu führen, man muss auch von der Sache selbst etwas verstehen. Das ist uns bis heute geblieben, dass uns Fenster einfach interessieren und begeistern.

Würden Sie sagen, dass Sie ein emotionales Verhältnis zum Fenster haben?JO: Ich glaube schon, ja. Wenn man das Fenster nur sachlich und nur von der technischen Seite sieht, kann man die Motivation für dieses Produkt nicht aufrechterhalten. Es braucht Emotionalität dazu, damit einen das Produkt Fenster über so lange Zeit immer wieder begeistert.

HO: Ich wollte zu Beginn mit Fenstern nichts zu tun haben. Ich wollte nur Möbel machen, als Tischler. Ich war auch schon ganz gut im Anfangsgeschäft drinnen. Ich habe Fenster zuerst für langweilig gehalten, aber es hat sich anders bestätigt. Das Thema Fenster hört nie auf.

[1] Hoechst, Hart-PVC
Die Hoechst AG war eines der größten Chemie und Pharmaunternehmen Deutschlands. 1958 brachte sie Hostalit Z, ein schlagfestes Hart-PVC für die Bauindustrie auf den Markt, das in den 1960er-Jahren große Bedeutung für die Fensterherstellung erhielt. Hart-PVC ist bis heute die Basis für jedes Kunststofffenster; und damals wie heute gibt es zahlreiche Hersteller des Rohstoffs. Die ersten Kunststofffenster wurden übrigens 1954 von der Dynamit-Nobel AG hergestellt.

[2] Halbzeuge / Profile
Halbzeug ist der Überbegriff für vorgefertigte Gegenstände. Im Falle eines Kunststofffensters können dies z. B. die Profile sein. Ein Fensterrahmen setzt sich aus Profilen zusammen, die in Form eines langen Strangs gepresst (extrudiert) werden. Aber Profil ist nicht gleich Profil: Im Querschnitt erkennt man je nach Hersteller einen ganz spezifischen Aufbau – er ist sozusagen der Fingerabdruck des jeweiligen Fenstersystemherstellers.

[3] Produktionsstätten
Finstral hat 14 Produktionswerke in Italien und Deutschland. Der Vertrieb läuft über 1.000 Fachhändler in 14 europäischen Ländern. Darüber hinaus gibt es eigene Finstral-Vertriebsniederlassungen in Spanien, Frankreich, Schweiz, Deutschland und den Niederlanden.

[4] Kunststoff / PVC
Finstral arbeitet mit schlagfestem Hart-PVC, einem extrem langlebigen und stabilen Kunststoff. PVC lässt sich fast zu jeder Form verarbeiten, zählt zu den besten Isolatoren und ist zu 100 Prozent recycelbar. In der unternehmenseigenen Recyclinganlage wird das PVC von Finstral-Fenstern wieder zu sortenreinem Granulat verarbeitet und bei der Herstellung neuer Profile verwendet.

[5] Oberflächen
Die geprägten Kunststoffprofiloberflächen von Finstral sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich: in einer Optik von lackiertem Holz in Weiß, Antikweiß, und Perlweiß. Oder als satinierte Kunststoffoberfläche mit einer modern, seidenmatten Optik in den Farbtönen Weiß, Seidengrau und Grau. Durch den Prägevorgang ist die Oberfläche härter und mit weniger Mikroporen versehen. Dadurch ist sie kratzresistenter und leichter zu reinigen als glatte Kunststofffensterrahmen.

[6] Kleben statt Klotzen
Kleben ist eine Montagetechnik zur Verankerung der Glasscheibe im Rahmen. Traditionell wird verklotzt, das bedeutet, die Glasscheibe wird punktuell durch Kunststoffklötze in den Rahmen verkeilt, der dadurch seine Winkelstabilität erhält. Beim Verkleben wird das Glas dagegen umlaufend mit dem beweglichen Flügelrahmen zu einer winkelstabilen Einheit verbunden. Diese Technik gewährleistet eine dauerhaft bessere Stabilität für maximalen Bedienkomfort.

[7] FIN-Project
FIN-Project ist der Name eines Finstral-Fenstersystems mit Kunststoffkern und Aluminiumverblendung. Die Kunststoffprofile im Kern garantieren eine zuverlässige Wärmedämmung und hohe Dichtheit. Das wetterfeste und ästhetische Aluminium an der Außen- und wahlweise an der Innenseite ist besonders pflegeleicht und bietet außergewöhnliche Gestaltungsfreiheit in allen RAL-Farben. Für die Raumseite stehen zusätzlich Echtholz und - erstmals im Fensterbau - das nachhaltige Material ForRes, ein Gemisch aus PVC und Reishülsen, zur Verfügung. Je nach Wunsch können verschiedene Rahmenformen gewählt werden, bis hin zu FIN-Project Nova-line Cristal Twin: dabei verschwindet der Flügelrahmen auf der Innen- und Außenseite vollständig hinter dem Glas.

[8] Montagezertifizierung
Im Jahr 2013 hat Finstral die Montagezertifizierung vom Institut für Fenstertechnik Rosenheim (ift) erlangt. Bestandteil dieser Zertifizierung sind vom ift geprüfte Einbauplanungszeichnungen und eine kontinuierliche Weiterbildung aller an der Montage beteiligten Mitarbeiter. Im Rahmen des Qualitätsmanagements werden außerdem interne Stichproben mit Maßnahmenplan und externe Überwachungen durch das ift durchgeführt. Auch Finstral-Fachhändler werden nach diesem System zertifiziert.
 
Finstral-Hauptsitz in Unterinn am Ritten
Was für ein Blick: Gegenüber vom Finstral-Hauptsitz in Unterinn am Ritten (bei Bozen) erhebt sich majestätisch der Schlern (2563 m). Er gilt als einer der charakteristischsten Bergmassive in den Dolomiten – und damit als ein Wahrzeichen Südtirols.
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