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„Wir machen es wie die Einbrecher.”
„Wir machen es wie die Einbrecher.”
Interview zur Sicherheit mit Dipl. Ing. Robert Krippahl.
Im Gespräch mit dem Einbruchexperten des ift Rosenheim. Was bei Einbruchtests genau passiert und worauf Bauherren bei der Wahl ihrer Haustür achten sollten, erklärt Dipl.-Ing. Robert Krippahl, der am Institut für Fenstertechnik (ift) Rosenheim seit vielen Jahren für Prüfungen und Gutachten zur Einbruchhemmung verantwortlich ist.

Wie läuft ein Testverfahren bei einer Haustür ab?
Die Prüfungsverfahren basieren auf der Arbeitsweise echter Einbrecher und werden regelmäßig mit den Erfahrungen der Kriminalpolizei abgeglichen – so können wir sie laufend anpassen. Die meisten Einbrüche erfolgen durch Aufhebeln – der wichtigste Teil einer Einbruchprüfung ist daher der manuelle Versuch. Dabei wird mit unterschiedlichen Einbruchwerkzeugen versucht, eine durchgangsfähige Öffnung zu schaffen, durch die ein Einbrecher eindringen könnte.

Wie bestimmen Sie, ob eine Tür ausreichend einbruchhemmend ist?
Das entscheidende Prüfkriterium ist die Einbruchzeit: Einbrecher sind immer in Sorge, entdeckt zu werden – sie brechen den Einbruch also irgendwann ab, wenn sie keinen Erfolg haben. Die Widerstandszeit reicht von 3 Minuten (RC2) bis 20 Minuten (RC6). Wenn innerhalb der vorgegebenen Prüfzeit keine durchgangsfähige Öffnung geschaffen wird, gilt die Prüfung als bestanden. Die sogenannte Sicherheitskette – das Mauerwerk, die Befestigung, der Türrahmen sowie die Beschläge samt Verschraubung, die Glasfüllung und deren Einbindung – ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied, auf das wir uns auch bei der Einbruchprüfung konzentrieren – wir machen es also wie die Einbrecher.

Welches Sicherheitsniveau empfehlen Sie? Reicht die Widerstandsklasse RC2?
Die Sicherheitsausstattung sollte immer passend zum Objekt gewählt und das Einbruchrisiko abgewogen werden. Allgemein bedeutet das: Je schlechter Fenster und Türen von außen einsehbar und je weiter die Nachbarn entfernt sind, desto höher ist das Risiko. Neben abschreckenden Maßnahmen wie Bewegungsmeldern mit Licht und akustischen Signalen ist die mechanische Sicherung von Fenstern und Haustüren die wichtigste Maßnahme. Nicht zuletzt hängt die Wahl der Widerstandsklasse vom persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab, von den Sachwerten, der Versicherung, der Lage des Gebäudes und den finanziellen Möglichkeiten. Wenn bei Ihnen zuhause nicht gerade ein Picasso hängt, empfiehlt die Kriminalpolizei die Klasse RC2. RC3 kommt bei Immobilien mit hohen Sachwerten zum Einsatz. RC4 bis RC6 wird z. B. für Banken, Juweliergeschäfte, Regierungs- und Versorgungsgebäude eingesetzt.

Was sollte hinsichtlich der Einbruchsicherheit bei der Auswahl einer neuen Haustür berücksichtigt werden?
Eine Haustür ist das am häufigsten genutzte Bauteil. Eine hohe Gebrauchstauglichkeit und Langlebigkeit – und damit der Einsatz hochwertiger Materialien, Beschläge und Schlösser – sind daher ganz wesentlich. Auch die Montage gehört zum Sicherheitskonzept und sollte nur von qualifizierten Monteuren ausgeführt werden. Wenn Sie sowohl bei der Haustür als auch bei der Montage auf das RAL-Zeichen oder eine ift-Zertifizierung achten, fahren Sie am sichersten. Die Zertifikate garantieren, dass die Qualität der Produkte und der Montage regelmäßig durch externe und unabhängige Prüfer kontrolliert wird.
„Wir machen es wie die Einbrecher.”
Am Prüfstand untersucht das Institut für Fenstertechnik (ift) Rosenheim die Einbruchsicherheit von Haustüren.
„Wir machen es wie die Einbrecher.”
Dipl.-Ing. Robert Krippahl ist am Institut für Fenstertechnik (ift) Rosenheim seit vielen Jahren für Prüfungen und Gutachten zur Einbruchhemmung verantwortlich.
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